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Keine Gerechtigkeit ohne Konsequenzen!

Zum Untersuchungs­ausschuss zum rassistischen Terror­anschlag in Hanau am 19. Februar 2020

Was wäre geschehen, wenn Angehörige und Überlebende des rassistischen Terroranschlages in Hanau nicht auf Fehler und Versäumnisse von Polizei und Behörden hingewiesen hätten? Was wäre überhaupt passiert, wenn sie nicht selbst recherchiert und immer wieder lückenlose Aufklärung eingefordert hätten?

Der parlamentarische Untersuchungs­ausschuss im Hessischen Landtag zu Hanau kam nur durch den öffentlichen Druck der Angehörigen zustande. Die öffentlichen Sitzungen begannen im Dezember 2021 und endeten im Juli 2023. Zentrale Versagenspunkte wurden bestätigt, viele offene Fragen blieben unbeantwortet. Niemand hat die politische Verantwortung übernommen. Es gab keine Konsequenzen. Also: Kein Abschlussbericht! Wir werden weiter keine Ruhe geben. Weil Erinnern Verändern heißt.

In Gedenken an

  • Gökhan Gültekin
  • Sedat Gürbüz
  • Said Nesar Hashemi
  • Mercedes Kierpacz
  • Hamza Kurtović
  • Vili Viorel Păun
  • Fatih Saraçoğlu
  • Ferhat Unvar
  • Kaloyan Velkov

Was wir erleben mussten, das soll nie wieder jemand erleben müssen.

Hayrettin Saraçoğlu, Bruder von Fatih Saraçoğlu am 3. Dezember 2021 im Untersuchungs ausschuss

Aussagen der Angehörigen und Überlebenden

Die Angehörigen und Überlebenden haben durchgesetzt, dass ihre Stimmen, ihr Erleben und ihre Erfahrungen den Untersuchungs­ausschuss eröffneten. Wir dokumentieren diese Aussagen der Betroffenen zu den Abläufen in der Tatnacht und danach in Video-Form.

Zu den Aussagen
Aufnahme aus der Vogelperspektive vom Platz vor dem Neustädter Rathaus in Hanau am 3. Jahrestag: Der Platz ist voll von Demonstrat*innen mit Schildern und Transparenten.

Kollektive Aktionen

Der Untersuchungs­ausschuss ist ein Mittel und Medium, um der Forderung nach lückenloser Aufklärung Nachdruck zu verleihen. Diese Forderung hat sich seit dem Anschlag in vielen kollektiven Aktionen ausgedrückt. Die unabhängige Ermittlungsagentur Forensic Architecture/Forensis hat die wichtigsten Ereignisse in einer Zeitleiste zusammengestellt und damit den dreijährigen Kampf um Erinnerung und Aufklärung nachgezeichnet. Diese Zeitleiste haben wir in eine online durchsuchbare Form übersetzt.

Zeitleiste der kollektiven Aktionen
Demonstration am 7. Juli 2023 in Wiesbaden anlsslich des Endes des Untersuchungs­ausschusses.

Wir fordern Aufklärung

Forensic Architecture hat die Tatnacht in einer detaillierten Zeitleiste rekonstruiert. Diese Zeitleiste haben wir in eine online durchsuchbare Form übersetzt. In den zehn Fragekomplexen des Untersuchungs­ausschusses finden sich die Kritiken und Recherchen der Angehörigen und Überlebenden wieder. In weiteren Video-Dokumentationen und Texten wurden zentrale Versagenspunkte aufgearbeitet.

Zehn Fragen Zeitleiste der Nacht Videorekonstruktionen Analysen & Texte Interner Polizeibericht

Stellungennahmen und Gutachten von Sachverständigen

Die Stellungnahmen und Gutachten von Sachverständigen zu den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft, zum Umgang mit den Angehörigen sowie zum strukturellen Rassismus innerhalb der Polizei finden sich hier.

Archiv

In einer Chronologie, in Protokollen, in Pressemitteilungen sowie Presseberichten sind die Abläufe der öffentlichen Sitzungen des Untersuchungs­ausschusses umfassend dokumentiert.

Chronologie Sitzungsberichte Pressekonferenz Demonstration Pressemitteilungen Presseberichte

Über uns

Angehörige, Überlebende, die Initiative 19. Februar Hanau und NSU-Watch Hessen haben über 18 Monate lang jede der insgesamt 30 öffentlichen Sitzungen des Untersuchungs­ausschusses beobachtet, dokumentiert und kommentiert. Gemeinsam haben wir die offenen Fragen und Anklagen der Betroffenen sichtbar und unüberhörbar gemacht. Mit dieser Webseite wollen wir dazu beitragen, dass die Kette des polizeilichen und behördlichen Versagens auch weiterhin öffentlich kritisiert und skandalisiert wird.

Weitere Infos über uns